Waalwege im Vinschgau sind Wanderwege, die meistens ohne große Steigung am Sonnenberg oder Nördersberg entlangführen. Um den Bauern, die Bewässerung ihrer Felder zu garantieren, wurden vor Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden schmale Wasserkanäle, die Waale, errichtet. Über 200 Waale ergaben zusammen ein ausgeklügeltes und verzweigtes Bewässerungsnetz, das gerne auch als die Wasseradern des Vinschgaus bezeichnet wird, denn ohne sie hätte es im Vinschgau mit seinem trockenen Klima oft Dürreperioden gegeben. Die Waaler waren die Verwalter und Wahrer dieser Wasserkanäle. Für sie wurden die Pfade angelegt.
Heute führen noch ca. 20 Waale Wasser. Die Waalwege im Vinschgau sind zu jeder Jahreszeit begehbar, geben Einblicke in die einzigartige Flora und Fauna des Vinschgaus und versprechen faszinierende Fernblicke auf die Gebirgsketten und über das gesamte Tal. Die Waalwege im Vinschgau, die zu den beliebtesten Wanderwegen in Südtirol zählen, locken nicht nur Familien und Genusswanderer an, sondern auch geübte Wanderer. Hoch über Goldrain verläuft nämlich einer der höchst gelegenen Waale im gesamten Alpenraum, der Goldrainer Jochwaal auf 2.700 m. Neben den Überresten der Bauwerke bewundert man hier ein grandioses Panorama auf die Gletscher der Ortlergruppe. Eine abenteuerliche Abwechslung bietet die Skitour zu den Überresten des Tarscher Jochwaals auf 2.650m.
Einige der beliebtesten Waalwege im Vinschgau können Sie direkt von Ihrer Ferienwohnung in der Obermühle zu Schanzen aus erreichen:
Wegverlauf: der Plima entlang nach Morter, vom Kulturhaus aus dem Schwaigerweg folgende in Richtung. Dort biegt man links ab (Forststraße) und nach ca. 200 m zweigt rechts der Weg zum Rautwaal ab. Der Waal verläuft – durch mehr oder minder bewaldete Hänge – hinein in den dichteren Wald am Ostrand der Wiesen von Morter.
Länge: 2,5 km
Wasserführung: April bis September
Wegverlauf: Der Plima entlang Richtung Morter, nach Obermontani. Dort gibt es die Möglichkeit, die Burgkapelle St. Stephan zu besichtigen (nach telefonischer Voranmeldung bei Fam. Peer 0473 742344). Gleich am Anfang des Waalweges sind in einem Felsen Namen, Jahreszahlen sowie zwei Selbstbildnisse zu sehen, die ein ehemaliger „Waaler“ (Waalaufseher) eingeritzt hat. Am Ende des Waalweges, weiter Richtung Tarsch, gelangt man zum Waalweg Ramini.
Länge: 5 km
Wasserführung: keine
Wegverlauf: Über Tiss bis zur Tisserbrücke. Vom Rande des kleinen Tisser Schwemmkegels aus, säumt der große Waal teils reiche Vegetation mit Pappeln und Kastanien. Der größte Teil des Waales ist in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Von Kastelbell aus ist ein Einstieg in den 11 km langen Schnalserwaal möglich.
Länge: 7 km
Wasserführung: März bis September
Wichtiger Hinweis: für Mountainbiker sind die engen Waalwege auf Grund der vielen Wanderer und der geringen Ausweichmöglichkeiten nicht geeignet. Hier kommen Sie zu den Trails im Vinschgau.