“Regiokorn” – Regionales Getreide aus dem Vinschgau – Südtirol

Wussten Sie, dass in Südtirol bis vor 50 Jahren noch auf über 15.000 Hektar Getreide angebaut worden ist? Davon sollen nur noch 150 Hektar übrig sein. Um den Getreideanbau in Südtirol wieder neu zu beleben, wurde 2011 das Projekt „Regiokorn“ ins Leben gerufen! Das Projekt unter der Leitung des TIS innovation park wird vom Europäischen Sozialfond ESF unterstützt und umfasst ein Netzwerk aus 58 Landwirten, 1 Mühle und 44 Bäckereien. Aktuell werden auf ca. 90 Hektar „Regiokorn“ – Dinkel und „Regiokorn“ – Roggen (ca.60%) angebaut. Ungefähr ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe ist biozertifiziert.

Die teilnehmenden Landwirte im Vinschgau, Eisacktal und Pustertal verpflichten sich, die Anbaurichtlinien von „Regiokorn“ einzuhalten. Sie erhalten Unterstützung von Experten und werden von ihnen beim Getreideanbau und der Ernte beraten. Die einzige Mühle im „Regiokorn“ – Netzwerk, die Meraner Mühle in Lana, garantiert, die vereinbarte Menge an regionalem Korn abzunehmen und streng getrennt von anderem Getreide zu vermahlen und abzupacken. Die Südtiroler Bäcker verarbeiten das „Regiokorn“ – Mehl zu regionalen Spezialitäten, wie z.B. das Vinschger Paarl und das Schüttelbrot, und Köstlichkeiten, für welche sie ausschließlich Mehl aus „Regiokorn“  – Getreide verwenden. In Goldrain können Sie diese Spezialitäten in der Goldrainer Backstube, in Latsch in der Bäckerei Egger erstehen. Bei der „Regiokorn“ – Brotbewertung bewertet eine Fachjurie verschieden Südtiroler Brotsorten, welche ausschließlich aus „Regiokorn“ hergestellt werden. Geruch, Aussehen und Geschmack sind dabei ausschlaggebend.

 

Die Kornkammer Tirols – der Vinschgau

 

Über Jahrhunderte stellte der Getreideanbau im Vinschgau einen sehr wichtigen Zweig in der Landwirtschaft dar. Der Vinschger Roggen wurde nach ganz Europa exportiert. Deshalb wurde der Vinschgau als Kornkammer Tirols bezeichnet. Der Obstanbau verdrängte im 20. Jahrhundert fast gänzlich den Getreideanbau. Dank der Nachfrage nach regionalen Produkten und Dank des Projektes „Regiokorn“ bauen die Landwirte im Vinschgau wieder Roggen, Dinkel, Weizen und Buchweizen an, wobei Roggen den größten Teil ausmacht.

Am Vinschger Sonnenberg, auf 1.250 m Höhe zwischen den idyllischen Bergdörfern Allitz und Tanas liegt der Kirchhof. Die Familie Telfser baut hier „Regiokorn“ – Roggen und „Regiokorn“ – Dinkel an. Am Hof verarbeitet die Familie auch ihr eigenes Korn und bäckt köstliches Brot: geschmackvolle Dinkelvollkornbrötchen mit Sonnenblumenkernen und aromatische Vinschger Paarln. Überzeugen Sie sich selbst und genießen Sie diese köstlichen Vinschger Brotsorten zum Frühstück während Ihres Urlaubes in der Obermühle zu Schanzen. Welche regionalen Leckereien sich noch im „Frühstückskistl“ befinden, lesen Sie hier.

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Apropos Vinschger Paarl! Wissen Sie woher die aus dem Vinschgau stammende Brotsorte ihren Namen und ihre Form hat? Nein? Das verraten wir Ihnen in unserer nächsten Geschichte!

Katharina

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